Spickzettel für bessere Feierabende 2026
Eine Liste mit guten Vorsätzen für Leute, die Neujahrsvorsätze nicht leiden können. 21 Reminder für mehr Leben in den Feierabenden.
Ich finde Neujahrsvorsätze ja irgendwie bescheuert.
Generell konnte ich diesem Hype um den Jahreswechsel noch nie viel abgewinnen. Wenn ich etwas ändern will, dachte ich immer, dann kann ich auch am 29.12. damit anfangen. Dass ein Jahreswechsel Symbolcharakter haben kann, dass der Beginn eines neuen Jahres auch zusätzlichen Support für die Willenskraft freisetzen kann – das habe ich lange übersehen.
Trotzdem werde ich jetzt nicht mit klassischen Neujahrsvorsätzen anfangen. Ich habe die Zeit zwischen den Jahren aber dennoch genutzt, um durch die ein oder andere Notiz zu blättern, durch Journal-Einträge und meine Newsletter des letzten Jahres. Und mir ist aufgefallen: Hey, Claas! Du hattest wirklich viele gute Erkenntnisse dieses Jahr!
Nur um im selben Atemzug festzustellen: Die schiere Menge an Dingen macht es nicht gerade leicht, sich im Alltag auch daran zu erinnern.
Also habe ich mir einen kleinen Spickzettel formuliert. Vollgespickt mit kleinen und großen Remindern an mich selbst. Wahrheiten, an denen ich mich gern mehr orientieren möchte, an die ich mich häufiger erinnern will – um sie hier und da mehr in mein Leben einzuflechten.
Vielleicht denkst du dir bei dem ein oder anderen Punkt: Oh ja, gute Idee! Falls nicht, auch okay. 🙃
Spickzettel für bessere Feierabende
Feierabend ist nicht die Zeit nach der Arbeit. Es ist jeder Moment, den ich bewusst für mich wähle.
Kümmere dich um die Menschen und Aktivitäten, die du liebst – und dann gib ihnen auch wirklich Zeit.
Angst, Zweifel, Unsicherheit – alle haben das. Der Trick ist nicht, sie loszuwerden. Der Trick ist, sie mitzunehmen und trotzdem loszugehen.
Da anfangen, wo ich bin. Nicht, wo ich sein will. Nicht, wo ich denke, dass ich sein sollte. Da, wo ich gerade stehe.
Aufhören, der Beste sein zu wollen. Dafür besser darin werden, besser zu werden. Der Rest ergibt sich. Oder auch nicht.
Weniger „ständig glücklich sein wollen“. Mehr: ein Leben, das sich nach etwas anfühlt. Vielschichtig. Echt. (Macht am Ende ohnehin glücklicher.)
Zeit blocken für echte Konzentration. Handy weg. Tabs zu. Klingt simpel. Ist schwer. Aber auch: verdammt gut.
Schlafen, wenn ich müde bin. Das ist keine Schwäche. Das ist Biologie.
Nicht stressen wegen Balance. Alles gleichzeitig geht nicht. Verschiedene Phasen für verschiedene Sachen. Das ist okay.
Nicht zu cool sein, um mich für Dinge zu begeistern. Ironie ist einfach. Sich für etwas zu interessieren, ist mutig.
Mehr Dinge ohne dokumentierbaren Output. Nicht alles muss ein Post werden.
Weniger Feierabende durchplanen. Öfter mal ein Loch im Kalender lassen. Langeweile ist unterschätzt.
Öfter ja zu Einladungen, auf die ich keine Lust hab. Manchmal werden das die besten Abende.
Öfter nein zu Dingen, die mich leer zurücklassen. Nicht aus Egoismus, sondern aus Selbstschutz.
Öfter fragen: Wie geht’s mir wirklich? Und dann: warten. Zuhören.
Spazieren ohne Musik. Einfach gehen. Sehen. Denken. Fühlen.
Öfter einen Song hören, als wär’s das erste Mal. Kopfhörer auf. Augen zu. Nichts nebenbei. Nur der Track und ich.
Musik außerhalb des Algorithmus finden. Bewusst Musik suchen, danach forschen und nicht auf den Algorithmus warten.
Häufiger ein ganzes Album durchhören. Ohne zu skippen. Wie früher, als Musik noch eine Reise war.
Den Übergang zelebrieren. Die Momente zwischen zwei Dingen bewusster wahrnehmen. Bewusst enden, bewusst beginnen!
Weniger vornehmen. Vielleicht der beste Vorsatz: Weniger Vorsätze. Mehr da sein.
… dein Feierabend-Reminder: Welche Perspektive, welcher Reminder fehlt dir hier? Worauf lohnt es sich noch zu achten in den Feierabenden?
Das war es für diese Woche, ja sogar für das Jahr! Es würde mich freuen, wenn der ein oder andere Reminder auch dir einen kleinen Anstoß gibt, um dir ein paar Minuten wohlverdiente Auszeit zu ermöglichen und dich bei deinen Feierabenden im kommenden Jahr, wie immer sie aussehen mögen, unterstützt.
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In diesem Sinne: Schönen Feierabend & einen guten Rutsch!
Claas-Hendrik Berg


