TAoMF #06: Wie viel Aufmerksamkeit passt in einen Feierabend?
Warum digitale Ablenkung kein Zufall ist – und wie wir im Feierabend trotzdem unsere Spur finden können. Dazu handverlesene Musik!
Welcome to the Dopamine-Doom-Loop!
Nachdem ich im letzten Monat das Fässchen mit der Neugier angestochen habe, werde ich mich nun über ein Burgunder Barrique-Fass mit 228 Litern Fassungsvermögen hermachen:
Denn die logische Konsequenz, die es zu ziehen gilt, nachdem man sich einen Monat lang über Neugier Gedanken gemacht hat, ist es, sich zu fragen, wie es eigentlich um die eigene Aufmerksamkeit bestellt ist.
Man könnte argumentieren, dass die eigene epistemische Neugier zu kultivieren ein “nice-to-have” für einen erfüllenden Feierabend ist. Schließlich lässt es sich auch ohne einigermaßen gut Binge-watchen und Doomscrollen.
Doch, Aufmerksamkeit? Der Kampf um unsere Aufmerksamkeit ist seit Jahren am toben. Doch anstatt Reißaus zu nehmen, uns möglichst schnell möglichst weit weg vom Acker zu machen, stürzen wir uns weiterhin genussvoll Tag für Tag mit Jogginghose als Kampfmontur in die Schlacht, die wir nur verlieren können.
Aber ist der Kampf wirklich verloren? Sind wir der Attention Economy hilflos ausgeliefert? Sind wir dazu verdammt, uns dem passiven Konsum hinzugeben? Oder blinkt da noch ein kleines LED-Lämpchen am Ende des Tunnels?
I look down at my phone and wonder if it isn’t its own kind of sensory-deprivation chamber. That tiny, glowing world of metrics cannot compare to this one, which speaks to me instead in breezes, light and shadow, and the unruly, indescribable detail of the real.
Jenny Odell, How to do Nothing
Im kommenden Monat möchte ich mich dem Thema Aufmerksamkeit im digitalen Zeitalter etwas nähern. Die Radiosendung macht den Auftakt ins Thema. Es folgt am 2.5. der Deep-Dive, in dem ich tiefer in wissenschaftliche Erkenntnisse und philosophische Deutungsversuche eintauchen werde. Am 16.5. folgt im Toolkit eine Sammlung an Lösungsansätzen, um den Kampf nicht ohne letztes Aufbäumen aufgeben zu müssen.
Gern würde ich zu diesem Thema auch mit dir in Austausch treten! Ich freue mich auf deine Wahrnehmung und deine Gedanken zu diesem Thema. Seh’ ich das Ganze viel zu wild? Alles vielleicht halb so schlimm? Übersehe ich etwas? Welche Punkte kommen dir dazu in den Sinn?
Schreib mir gern in die Kommentare, eine Mail oder auf LinkedIn. Ganz, wie du magst.
Bis dahin, viel Spaß und einen schönen Feierabend!
Sharing is caring!
Wenn dir gefällt, was ich hier so mache, dann teile diese Sendung doch gern mit deinen Freunden und Bekannten! Ich mache sie auch gern nur für dich, aber natürlich freue ich mich trotzdem, wenn ich Stück für Stück noch ein paar mehr Menschen erreiche!
Dafür gibt’s auch Karma Punkte und unendliche Liebe! 💖
Shownotes
Zum Nachlesen, Anklicken und Reinschmökern! Ein paar weiterführende Infos zu meinen auserkorenen Rubriken.
Zum Thema
Wer direkt schon tiefer in das Thema einsteigen möchte, dem empfehle ich diesen Blickwinkel der Neurowissenschaft auf das Thema oder diesen Essay zum Thema Aufmerksamkeit aus dem Blickwinkel der Psychologie.
Ebenfalls findest du hier eine spannende Auflistung samt Beispielen zu “Deceptive Patterns”, also Tricks die auf Websites und in Apps genutzt werden, um dich und eine Aufmerksamkeit zu manipulieren und dich länger auf den Plattformen zu halten oder zum Konsum zu animieren.
Der Eisbrecher
Unkonventionelle Fragen für überraschende Einblicke und anregende Gespräche. Lass dich inspirieren und entdecke neuen Gesprächsstoff!
Wovon lässt du dich am liebsten ablenken?
Und weil mich deine Antwort auch interessiert, würde ich mich freuen, wenn du mir im Substack-Chat deine Antwort dalässt.
Andersmacher!
Hier noch einmal in Wort und Schrift: meine Einladung an dich, das Neue im Alltäglichen zu finden und etwas bewusster durchs Leben zu stapfen.
Ein Tag ohne Smartphone!
Dieses kleine, süße, lüdde Ding in deiner Tasche. Jenes welche, was ständig deine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Lass es einfach mal zu Hause. Zumindest einen Arbeitstag lang.
Und ... wie fühlt es sich an? Bewerte es mal nicht, sondern nimm es einfach nur wahr.
Weltreise: Angola
Richtigstellung:
Beim nochmaligen Hören ist mir eines aufgefallen: Ich sagte, dass bis 1975 Angola eine portugiesische Kolonie gewesen ist. Es klingt dabei fast so, als hätte es keine Zeit vor der Kolonialherrschaft Portugals gegeben, was natürlich absoluter Blödsinn ist. Erste Handelsposten wurden im 16. Jahrhundert von Portugal gegründet. Jedoch besiedelten lang davor Vorfahren der heutigen Khoisan das Land. Ab dem 7. Jahrhundert ließen sich Bantu-Volksgruppen in der Region nieder.
Um tiefer in die Musikgeschichte Angolas einzutauchen, empfehle ich:
Angola Soundtrack 2 - Hypnosis, Distorsions & Other Sonic Innovations 1969-1978
Angola, im Rhythmus des Kizomba - Stadt Land Kunst Doku (Arte)
Artist of the Show: Mário Rui Silva
Du findest Mário’s wunderbares Album “Stories From Another Time 1982-1988“ hier bei Bandcamp oder hier bei Spotify.
Spotify Playlist
Anbei die Spotify-Playlist mit allen Tracks der Sendung. Zum Nach- & Weiterhören, Abspeichern und Weiterempfehlen!
Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit!
Ich danke recht allerherzlichst für die Aufmerksamkeit und all die Liebe! Ich hoffe, wir hören uns nächsten Monat wieder.
Wie immer freue ich mich über Feedback & Weiterempfehlungen.
📅 Save the Dates:📅
Deep-Dive Newsletter: 2.5.
Toolkit-Newsletter: 16.5.
Nächste Radiosendung: 30.5.