TAoMF:Letter 04
Über Meditation ohne Zwang, Achtsamkeit abseits von Selbstoptimierung und ein Museum für Dinge, die du nie gekauft hast.
Eine Bitte vorweg: ich werde in den kommenden Monaten TAoMF konzeptionell etwas um- & ausbauen. Ich habe schon einige Ideen, würde mich aber dennoch riesig über dein Feedback und deine Ideen freuen!
In der letzten Radiosendung ging es um Mindfulness.
Ja, ich weiß. Entweder du bist riesiger “Fan”, praktizierst Mindfulness seit Jahren und mein Überblick war mehr als nur langweilig für dich, oder aber du kannst damit so gar nichts anfangen und willst es auch nicht. Vielleicht bist du jetzt sogar genervt, weil ich nun auch auf diesen Hype aufspringe, um Klicks zu generieren. Und dennoch habe ich das Gefühl gehabt, dass eine Einordnung aus meiner Perspektive in Bezug auf den Mehrwert für den Feierabend durchaus sinnvoll ist. Gerade, weil ich selbst auch eine Mischung aus diesen zwei genannten Blickwinkeln in mir spüre.
Falls du bisher nicht dazu gekommen bist, die Sendung zu hören, findest du sie hier:
There is nothing spooky about mindfulness.
Um ehrlich zu sein, ist es gar nicht so leicht, dieses Thema klar und deutlich herüberzubringen. Klar, es gibt auf der einen Seite die “Theorie”. Das ist auch, was ich vor, für und in der Sendung gemacht habe: Ich habe das Web nach relevanten Artikeln, Kommentaren, Videos, Dokus, Podcasts etc. durchsucht und einen Bruchteil davon von dem, was es zu dem Thema gibt, versucht in diese schon wieder viel zu lang geratene Radiosendung gepackt.
Selbstkritisch würde ich sagen, dass dabei eine mehr oder weniger karge Zusammenfassung des Themas herumgekommen ist, die ich stellenweise mit ein wenig “persönlicher Note” ergänzt habe. Spannender bzw. erschreckender Weise hätte eine KI das fast besser und kürzerer Zeit auch ohne mich hinbekommen, wie diese Audiozusammenfassung von NotebookLM unter Beweis stellt.
Aber dann gibt es da ja noch diese persönliche Ebene von Mindfulness. Schließlich geht es ja genau darum. Nicht um den Vergleich mit anderen, um einen messbaren Erfolg, der in einem Contest gewertet werden kann.
Es geht um Entschleunigung, um bewusste Selbstfürsorge, um das sich-zuhören und darum, damit einen Perspektivwechsel zu wagen. Seinen Kopf Zeit zu geben, sich freizumachen vom ständigen digitalen Rauschen und Reizüberblutung, vom konsumorientierten und leistungsbezogenen Alltag.
Es geht darum, Feierabend zu machen!
Looking for your head & find your mind!
Das Wunderbare an Mindfulness ist ja, dass sie ebenso wie der Feierabend sehr facettenreich, individuell und stets anders sein kann. Und sogar sein muss. Es gibt achtsame Rituale jenseits der klassischen Mediation, die unseren Blick auf das Alltägliche beeinflussen und verändern können. Vom aufmerksamen Aufbrühen der Lieblings-Kaffeeröstung per Hand bis hin zum Zähneputzen.
Auch wenn es vielleicht lapidar klingen mag, es gibt viel zu entdecken in diesen kleinen Momenten des Alltags. Nichts, was ich adäquat beschreiben könnte. Es sind Dinge, die man für sich selbst erkunden muss.
You have the rest of your day to think about the rest of your life. But now just focus on being present!
Wenn ich hier nun den Feierabend zelebrieren möchte, dann weil ich dich dazu animieren möchte, ihn so oft es nur geht so achtsam, so leidenschaftlich, so neugierig und so fokussiert wie möglich als das wahrzunehmen, als das, was es ist: dein Leben!
The closer you look at anything, the more interesting it gets!
Ja, Mindfulness-Übungen können mit Sicherheit so gelesen werden, dass sie dabei helfen können unsere Leistungen zu steigern, konzentrierter zu sein, fokussierter die Todo-Listen abzuhaken etc. Und wenn Mindfulness hilft in der Zeit zwischen den Feierabenden etwas klarer und strukturierter zu sein, dann ist das ja nichts Schlechtes.
Doch die wahren Stärken des grundlegenden Ansatzes von Achtsamkeit liegen in der Chance auf digitale Entschleunigung, in der Etablierung von Ritualen der Ruhe, im Entfesseln von kreativen Prozessen und der Erkundung, was einem persönlich denn gerade so guttut.
Und dazu kann es ausreichen, ein paar Mal die Woche für 5-10 Minuten dem Input von ein paar Achtsamkeits-Mentoren zu lauschen und in freudiger Erwartung zu beobachten, wohin die Reise denn so geht. Nicht ziel-orientiert sondern getrieben von aus reiner Neugier.
Wenn du an dieser Stelle Lust bekommen hast, sich dem Thema in kleinen Häppchen zu nähern, dann empfehle ich aus tiefer Überzeugung die Healthy Minds App, welche hochwertige Inhalte und zudem kostenlos ist.
PS: Wie in der Radiosendung bereits angesprochen: Weder sind dies ärztliche Ratschläge, noch sollte man mögliche negative Nebenwirkungen leichtfertig abtun. Wenn du das Gefühl hast, wirklich Hilfe zu benötigen, dann solltest du diese nicht in einer App, sondern bei einem Arzt suchen!
Wie immer zudem nun ein paar Updates, Anmerkungen und Anknüpfungen an die Rubriken der letzten Sendung:
Weltreise: Peru & Artist of the Show: Michael Kiwanuka
Einen etwas längeren Zwischenstopp machen wir in diesem Monat in Peru. Ursprünglich, weil ich dir Ranil y su Conjunto Tropical zeigen wollte. Doch der Winterblues hat gewonnen und so kam es doch zu ein paar gemütlicheren Klängen. Meine Playlist im Wandel wurde nun aber dennoch ergänzt von ein paar rhythmischen Klängen Amazoniens. Ebenfalls zu finden zwei weitere Tracks vom fabelhaft-famosen Michael Kiwanuka.
PS: Diese Playlist wird fortan im Rahmen dieses Newsletters monatlich um weitere Tracks in Anlehnungen an die Sendungen ergänzt.
„Claaso à la carte“:
Ist es dir aufgefallen? Ich habe diese Rubrik in der letzten Folge vergessen. Einfach so. Aber vielleicht ist dies ein unbewusstes Zeichen gewesen, diese Rubrik nun endgültig hinauszuwerfen, nachdem ich ohnehin damit am Hadern war. Aber sie wird nicht ersatzlos gestrichen, in der kommenden Folge gibt es dafür etwas Neues.
Andersmacher:
In dieser Sektion geht es um kleine Übungen, Spiele und Gedanken, die den Alltag etwas spannender machen.
Kennst du das: Scrollst gerade sorglos und ohne irgendeinen Reiz etwas zu kaufen durch das Internet und ZACK! - erscheint eine Werbeanzeige oder ein Bild von etwas, das deine Aufmerksamkeit in Beschlag nimmt. Du weißt, es ist Bullshit, viel zu teuer oder deinem Alter und sozialen Status nicht würdig? Kein Grund sie nicht trotzdem zu sammeln!
Das Museum der ungekauften Dinge: Fang eine Liste an, egal ob auf einem Zettel oder in deinem Smartphone. Du kannst auch Screenshot machen und diese in einem Album sammeln. Dort listest du die Dinge auf, die du aus einem Impuls heraus gern kaufen würdest, von denen du jedoch weißt, dass es absoluter Quatsch wäre sie zu kaufen, weshalb du es smarterweise sein lässt.
Eisbrecher:
Vorschläge für witzige, spannende, tiefgründige Fragen, die Türöffner für erhellende Gespräche sein können.
Der Eisbrecher dieses Monats bezieht sich auf die Möglichkeit, dass die eigene Asche nach dem Ableben in die Form einer Vinyl-Platte gepresst werden kann, man also Schallplatte fortbesteht.
Wenn Du also auf eine Schallplatte gebrannt werden sollst, welches Album oder welche Lieder würdest du gerne auf der Platte haben?
Wie immer gilt: beantworte die Frage zunächst einmal für dich und fühl dich eingeladen, sie bei nächster Gelegenheit an eine dritte Person zu stellen.
Und natürlich bin ich gespannt, wie du nach dem Tod klingen magst. Meine Antwort darauf und auch für dich die Möglichkeit, es mir mitzuteilen, findest du hier im Chat:
Entdeckungsliste:
Links zu Kunst, Texten, Videos und spannenden Dingen.
Noch Lego im Keller oder auf dem Dachboden, dafür noch eine leere Wand? Warum nicht also ein Bild aus Lego basteln?
Falls es dir so wie mir geht und dir manchmal die richtige Strategie für’s Starten einer Konversation fehlt, dann findest du hier ein paar hilfreiche Tipps.
Wunderbares Animationsvideo von James Lake.
Eine wirklich wunderbare Podcast-Folge mit Simon Sinek und Trevor Noah. Zwei grandiose Menschen in einem tiefsinnigen, erkenntnisreichen und charmanten Gespräch.
One last thing
Die kommende Radiosendung, der kommende Newsletter, ja der kommende Monat wird etwas anders. So viel steht fest. Wie genau, darauf kannst du gespannt sein. Ich zumindest bin es.
Wie immer aber freue ich mich darüber, dass du bis zum Schluss gelesen hast. Das bedeutet mir wirklich sehr viel!
Wenn du mir noch eine letzte Freude machen möchtest, dann empfehle dieses Format einer Person deiner Wahl! Denn das würde meiner Motivation und mir enorm helfen! ;-)
Wir hören uns am 28.3.2025 wieder zu meiner kommenden Sendung!
Freundlichste Grüße,
Claas